Ein „Hoch“ auf Strukturen – sie sind alles andere als spießig!

Agilität und Wandel stehen für unsere moderne Arbeitswelt. Strukturen haben dagegen keinen besonders guten Ruf – sie gelten als langweilig, Spaß-befreit oder starr. Und das völlig zu Unrecht! Denn Strukturen sind unser „Netz und doppelter Boden“, im besten Fall unser sicherer Hafen und damit wichtiger Ausgangspunkt für neue Abenteuer. Also: Nehmen wir Strukturen den Schrecken und begegnen ihnen mit Wohlwollen; beschäftigen wir uns mit ihnen und lassen uns von dem verstaubten Image nicht abschrecken.

Für mich stellen Strukturen ein gutes Fundament dar. Ich mag sie. Sie sind meine Ordnung, der Überblick über mein Wissen, mein Können, meine Kraft – hier bin ich in meiner Komfortzone und fühle mich wohl. Hier finde ich Halt und Sicherheit, kenne mich aus und kann unerfreuliche Überraschungen auch ohne Anstrengungen mal eben parieren.

Es leben die Strukturen und welcome to paradise?

Leider klingt das nicht nur zu schön, um schon alles zu sein, es ist es auch nicht. Denn als Dauergast in meiner Komfortzone und allein mit meiner Ordnung und meinen Strukturen werden mein Leben, meine Arbeit, mein Sport irgendwann fade. Alles bleibt, wie es ist, es kommt nichts Neues hinzu und ich entwickle mich nicht weiter. Und das ist sicherlich eine der Ursachen, weshalb Strukturen zu ihrem heute eher schlechten Ansehen gekommen sind.

Viele von uns kennen das wahrscheinlich aus dem Alltag: Mache ich jeden Tag das Gleiche, entsteht eine erstmal wohltuende Routine. Laufe ich z.B. jeden Morgen die gleiche Runde, kenne jeden Stein, jede Steigung und zu jedem Zeitpunkt die noch verbleibende Zeit und meine Kraftreserven. Das macht mein Work-Out kalkulierbar und es braucht keine weitere Anstrengung. Mit der Zeit wird es allerdings irgendwann langweilig. Auf dieser Runde, um beim morgendlichen Laufen zu bleiben, entsteht nichts Neues – keine neuen Eindrücke, keine Verbesserung, keine Erfolgserlebnisse.

Wieso Strukturen, wenn es irgendwann langweilig wird?

Die Magie entsteht in dem Moment, wenn zu meiner bestehenden Struktur ein Impuls kommt, der mich reizt, mein Interesse weckt, mich aus meiner Komfortzone holt. Jetzt kann ich auf meine vertrauten Routinen aufbauen und dabei gleichzeitig mein Wissen oder meine Fähigkeiten erweitern und mich strecken, um die Herausforderung zu bewältigen. Dabei darf ich kreativ sein, impulsiv und visionär und kann dabei alle Möglichkeiten ausschöpfen, die mir zur Verfügung stehen.

In meinem Beispiel der Laufroutine könnte der Impuls ein neues Trainingsziel sein: eine andere oder anspruchsvollere Strecke, eine schnellere Zeit, vielleicht sogar ein Halbmarathon oder Marathon. Dieses neue Ziel kann ich nur erreichen, wenn ich mich inspirieren lasse und meine Routine ändere, etwas anderes ausprobiere und über meine Grenzen gehe.

Mit einem Impuls zum sogenannten „Flow“.

Sind Struktur und Impuls im perfekten Verhältnis, bin ich im Fluss und verliere Zeit und Raum aus dem Blick. Das ist der Jackpot, wenn Leichtigkeit und Freude bei der Bewältigung großer Aufgaben entstehen. Dann verlasse ich meine bekannte Struktur, meine Komfortzone, genau in dem Maß, dass ich gefordert bin, ohne überfordert zu sein. Ich laufe eine längere Strecke und die Begeisterung über die neuen Eindrücke beflügelt mich und gibt mir zusätzliche Energie.

Sollte die Herausforderung für diesen Moment noch zu anspruchsvoll sein, kann ich problemlos in meine Struktur zurückfallen, um mich wieder wohler zu fühlen und Kraft zu tanken, Sicherheit zu finden und dann erneut Anlauf zu nehmen.

Habe ich die Herausforderung gemeistert, verändert sich meine Struktur, ich wachse und die Routinen passen sich den neuen Fähigkeiten an.

Jeder Impuls verändert meine Struktur.

Mit der Zeit dehnt sich so ganz automatisch meine Komfortzone von Impuls zu Impuls. Und das bedeutet neben neuen Erfahrungen und Erkenntnissen gleichzeitig Entwicklung und Wachstum mit jeder weiteren Herausforderung. Strukturen sind also alles andere als starr und unflexibel.

Und das gilt nicht nur für jede:n Einzelne:n von uns, sondern genauso für jede Organisationsform, jedes Unternehmen oder Start-Up. Also ist es auch hier so wichtig, solide Strukturen aufzubauen und gleichzeitig über den Tellerrand zu gucken, neue Ideen zu finden und sich inspirieren zu lassen, um Impulse aufzugreifen.

Spätestens seit John Lennons Text in „Beautiful Boy” kennen die meisten von uns das Zitat von Allen Saunders “Life is what happens to us while we are making other plans“. 

Ein Hoch auf unsere Strukturen!

Also hegen und pflegen wir unsere Strukturen und Routinen, damit wir auf das, was das Leben für uns bereithält, besser vorbereitet sind, im Flow reagieren können und an jeder Herausforderung wachsen!

 

Wie schaffen wir ein solides Fundament, um auf Veränderungen angemessen reagieren, sie als Chance betrachten zu können und an/mit ihnen wachsen zu können? Habt Ihr Eure Strukturen bereits gefunden oder seid Ihr noch auf dem Weg dorthin? 

Folgt mir gerne hier, auf LinkedIn oder Instagram – ich komme mit weiteren Impulsen. Oder schreibt mir, dann tauschen wir uns direkt aus. Ich bin gespannt, wie Deine Strukturen aussehen bzw. was Strukturen für Dich bedeuten.

Foto: © Katja Prott-Riecken | „in orbit“ von Tomás Saraceno, K21, Düsseldorf

Teile Blogbeitrag:

Inhaltsübersicht:

Kategorien

Vernetzen wir uns doch auch! Sie finden mich hier. Ich bin gespannt und freue mich darauf, Sie kennenzulernen!

Weitere Beiträge

Kommunikation ist überlebenswichtig!

Kommunikation ist überlebenswichtig – im Bienenstock wie im Unternehmen!

Auch wenn Ihr kein Konzern in der Größe eines Bienenstocks von im Sommer um die 50.000 Bienen seid… Für Einzelunternehmer:innen, Start-Ups und den Mittelstand ist es ebenso überlebenswichtig, in alle Richtungen Informationen und Wissen auszutauschen und ein vielfältiges und buntes Netzwerk zu schaffen.

weiterlesen »
Bee a Leader – von Business und Bienen.

Was macht Bienenvölker zu den Überlebenskünstlern, die seit mehr als 40 Millionen von Jahren existieren? Können wir etwas von Ihnen für unsere Unternehmen und Organisationen lernen, wenn wir genauer hinschauen?
Bee a leader – von Business und Bienen.

weiterlesen »